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1150 Bäume für den neuen Münchner Stadtteil Freiham. Eine einfache Grünfläche als ausgedehntes Baumraster in einer mageren Blumenwiese, von Wegen durchzogen, mit kleinen Aufenthaltsbereichen durchsetzt. Verflechtung von Stadt und Landschaft am Stadtrand. Die öffentliche Grünfläche verbindet das zentrale Mischgebiet am S-Bahnhof im Norden mit groflächigen Gewerbeansiedlungen im Süden, die offene Kulturlandschaft um das alte Hofgut Freiham im Westen mit wertvollen Biotopstrukturen auf alten Bahnanlagen im Osten. Eingebettet in das Baumraster wiederum kleine Gewerbeparzellen, künftige Arbeitsstätten im Park. 

Das ursprüngliche Konzept, das ab 2009 realisiert wurde, wird in der Folgezeit an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst. Die Belegung der Gewerbeparzellen entwickelt sich nur langsam, es gibt Zwischennutzungen als Lagerflächen oder auch eine Gartenwerkstatt des Kreisjugendrings als soziale Anlaufstelle für Jugendliche. Wo einmal eine Wendeschleife für die Tram konzipiert war, wurde nach 2015 eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet. Ergänzend wurden Rasenparzellen im südlichen sog. „Aktivitätenband“ des Kiefernhains, die noch keine definierte Nutzung hatten, zu Spiel- und Aufenthaltsflächen ausgebaut: Bolzplatz, Streetballfeld, Rasenvolleyball. Das Raster erweist sich als flexibel.

Während die Kiefern, die gut 70 % des Baumbestands ausmachen, sich optimal entwickeln, tun sich die Laubbäume (Vogelkirsche, Zierapfel, Säuleneiche) aus unterschiedlichen Gründen schwerer. Insbesondere bei den Kirschen sind leider viele Ausfälle zu verzeichnen. Ab 2020 sollen an mehreren Stellen die Standortbedingungen für die Laubbäume verbessert werden, dabei soll auch das Artenspektrum etwas erweitert werden. Mit Feldahorn, Zerreiche und Zitterpappel wurden Baumarten ausgewählt, die, ähnlich der Kiefer, auf die sich rasch wandelnden klimatischen Bedingungen vermutlich besser reagieren können. Die Erd- und Pflanzarbeiten werden unter größtmöglicher Schonung der Wiesenflächen durchgeführt, denn die haben sich in zehn Jahren sehr artenreich entwickelt und leisten einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität im neuen Stadtteil.

Standort: Hans-Steinkohl-Straße, München-Freiham
Auftraggeber: Landeshauptstadt München, Baureferat Gartenbau
Realisierung 2009-11 für Valentien + Valentien, Weßling (Planung), 54.000 m²
Umgestaltung "Aktivitätenband", Planung und Realisierung 2016
Ersatzpflanzungen und Ertüchtigung Baumstandorte, Planung und Realisierung 2020 - 2021